Sonntag, 16. Oktober 2005

CUBA HEUTE!

Kuba
Verratene Ideale

Die Verhaftungswelle der Dissidenten und die Erschießung der drei Entführer kam für Ausland, aber auch für Kuba selbst völlig überraschend. Die politische Situation schien eigentlich günstig für Kuba. Es gab Verhandlungen mit der EU über den Beitritt zum Cotonou-Abkommen über wirtschaftliche Vorzugsbehandlung. Es gab eine starke Lobby in den USA für die Aufhebung des Embargos. Und die Opposition wurde seit Jahren - obwohl formal illegal - mehr oder weniger toleriert. Sie war wuchs zwar wie die Sammlung von über 10.000 Unterschriften für Demokratisierung zeigt (Projekt Varela), war aber auch von Agenten unterwandert und zum Teil zerstritten. Wirkliche Gefahr ging von ihr nicht aus.
Warum dennoch diese größte Repressionswelle seit 10 Jahren - im Windschatten des Irak-Krieges?
Castro will das Überleben der Revolution auch über seinen Tod hinaus sichern. Er braucht dazu einen Feind. Dazu muß er den Dauerkonflikt mit den USA anheizen, um das Volk zu "einen".
Möglicherweise war die Repressionswelle auch als Warnschuß in die eigene Reihen gedacht, in denen es auch Reformbestrebungen geben soll. Botschaft: Mit mir gibt es keinen Wandel, nach mir auch nicht.
In Wahrheit, auch wenn es genügend Scharfmacher in Bush-Administration gibt, ist es aber gegenwärtig kein Konflikt zwischen den USA und Kuba, sondern einer der Regierung mit dem eigenen Volk. Castro zeigt sich immer mehr als unbeweglicher Diktator. Nach über 44 Jahre an der Macht wird klar, daß diese nur noch über Repression und Gewalt aufrecht zu erhalten ist, etwa indem grundlegende Menschenrechte (etwa Meinungsfreiheit) unterdrückt werden. Zunehmend fällt es auch der Bevölkerung schwer, die Unbeweglichkeit Castros zu ertragen. Die eigene Zukunft wird verbaut. Ein Großteil der Jugend denkt an Auswanderung.

Der Preis für den cubanischen Opositionellen stellt dennoch nur einen Zwischenschritt innerhalb eines grösseren Planes dar. Was mit dem im Dezember 2002 überreichten Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments begann, gewinnt mit der voraussichtlichen Auszeichnung der spanischen Monarchie diesen Septembers Kraft, um sich auf den Weg zum Friedensnobelpreis zu machen und schliesslich zum qualitativen Sprung auf die Präsidentschaft der Republik Cuba anzusetzen.

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